Kim, Daekwan
Bisherige Ausstellungen in der tOG
Der in Korea geborene und in Korea und Deutschland arbeitende Float-Glas-Künstler Daekwan Kim hat nach seinem Studium der Malerei an der Universität für bildende Kunst Chugye, Seoul und nach einer kurzen Zeit als Lehrer für Kunst in Korea, eine Erweiterung seines künstlerischen Horizonts in Deutschland gesucht und das Studium an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle mit Studienrichtung Malerei (Schwerpunkt Bild, Raum, Objekt und Glas) bei der renommierten Professorin Christine Triebsch aufgenommen und erfolgreich absolviert.
Daekwan Kim ist aufgrund seiner Einzigartigkeit der Darstellung mehrfacher Kunstpreisträger und hat schon einige sehr erfolgreiche Ausstellungen realisiert. Gerade in letzter Zeit konnte er in Korea viel beachtete großformatige Werke in der ‚Philip Kang Gallery‘ in Seoul präsentieren. Diese Erfolge haben ihn darin bestätigt, seine Präsenz in Korea auszubauen. Derzeit gestaltet er sein großzügiges Atelier in Seoul mit der notwendigen Technik (großformatiger Glasbrennofen) aus.
Link zum Künstlerportfolio: Daekwan Kim
Das neue Atelier von Daekwan Kim in Seoul, Südkorea
Daekwan Kim sagt selbst zur Entstehung seiner Werke:
„Die Arbeit an meinen Bildern ist ein Prozess, beeinflusst von direkter oder indirekter Erfahrung. Meine Malerei zeigt kurze Horizonte, die unendliche Bewegung ausdrücken. Die Bewegung des Lichts auf dem Wasser in meinen Bildern bedeutet, mich mit der Natur zu verständigen. Das Wasser fließt von einem hohen zu einem niedrigen Ort und es trifft sich überall. Ich lasse eine unregelmäßige, zufällige Bewegung vom Sehen in meine Bilder fließen. Also wird das Sehen in einen denkbaren Raum gezogen. Ich mache gern einen Spaziergang am Fluss entlang. Während ich zu Fuß gehe, schaue ich den Fluss an. Durch den Wind schlagen die Wellen ... Auf dem Wasserspiegel führt mich das stille Licht in eine vergangene Zeit. [...] Wenn ich meine Bilder auf Glas male, fühle ich dessen Durchsichtigkeit, Leichtigkeit, Feinheit. Das Glas ist sehr zerbrechlich und reagiert auch auf Temperaturänderungen. Die genaue Kenntnis der richtigen Bearbeitungstemperatur, um mit gebrannten Farbpunkten, verschmolzenen farbigen Glaselementen mehr Transparenz erzeugen zu können, musste immer wieder erprobt und verfeinert werden. Zugleich gab diese wichtige Entdeckung meiner Arbeit eine eigenständige Richtung.“
Künstlerische Position
Der koreanische Künstler Daekwan Kim kann zu der neuen aufstrebenden Generation von Künstlern gerechnet werden, die durch eine einfache, klare Linie abstrakte Kunstelemente nutzt, die dem informellen Kunststil entsprechen könnten. Doch Daekwan Kim entzieht sich zugleich durch den Wechsel seiner künstlerischen Materialsprache, von der Öl- und Acrylmalerei hin zur Glasmalerei, einer einfachen Zuordnung. Und diesen Wechsel hat er vor etwa 10 Jahren bewusst vollzogen. Er möchte durch seine Eigenständigkeit in der Aussage und in der Form seiner künstlerischen Sprache Position beziehen. Mit dem Element Glas gelingt es ihm, seine Ambitionen mittels abstrakter Elemente besser zu visualisieren als je zuvor. Den „Fluss“ seines Lebens gibt es tatsächlich: in einem kleinen Dorf vor Seoul, umgeben von hohen Bergen und reiner Natur. Schon als Jungendlicher war Daekwan Kim fasziniert von den Reflexionen auf dem Wasser, die sich sowohl im Tagesverlauf farblich als auch in der „Durchdringung“ und „Luzidität“ - und damit Intensität - veränderten. Für ihn ein Sinnbild - oder besser Spiegel - und Antipol der sehr schnelllebigen Zeit und des Wandels in Korea und in der modernen, technologischen Welt. Daher der künstlerische Drang, moderne Techniken und optisch wirkende Elemente mit den Grundelementen der „realen“ Welt zu vereinen. Seine Sprache ist die einfache Figuration (Rechtecke und Linien), die er mit Farbpunkten ergänzt, die bei sehr genauer Betrachtung wie Blüten auf dem Wasser wirken. Mit farbigen Flächen stellt er oft die Reflexionen auf dem Wasser bzw. am Ufer des Flusses zu verschiedenen Tageszeiten dar. Die richtige Konfiguration dieser Elemente lässt dann eine Spannung und Dynamik - wie innerhalb einer Stromschnelle - entstehen. Die handwerklichen Fähigkeiten, Glas punktgenau bearbeiten zu können, hat er sowohl im Studium als auch anschließend durch jahrelange Versuche im weltweit renommierten Paderborner Studio Peters (Spezialist für die Realisation von Glasgroßprojekten, wie z.B. in U-Bahn-Stationen oder Flughäfen - von New York bis Hawaii und Tokyo bis Deutschland) erlernt und perfektioniert. Daekwan Kim besitzt die Fähigkeit, durch radikale Reduktion und Abstraktion seine philosophische Sicht, „den eigenen Sinn des Lebens im Fluss der Zeit zu finden“, künstlerisch zu reflektieren. Er schafft damit neuartige Ruhepole, die in der Darstellungstechnik einen Vergleich mit seinen großen Vorbildern der zeitgenössischen, deutschen Malschule, nicht scheuen brauchen. Er hat, wie sie seinerzeit, seine ganz eigene Technik entwickelt, mit der er Glas "bemalt" bzw. gestaltet. Modular können diese Objekte zu großformatigen Werken (2 x 5 Meter und mehr sind möglich) arrangiert werden. Diese Objekte kann man auch als eine moderne Form der Skulptur bezeichnen. Häufig schichtet Kim mehrere Float-Gläser hintereinander. Zuvor wurde Scheibe für Scheibe künstlerisch bearbeitet und abschließend mit kräftigen Aluminiumprofilen ummantelt, die wiederum mit adäquater Farbe versehen wurden. Das Resultat sind dreidimensionale Werke mit enormer Tiefenwirkung; Kunstwerke von intensiver Leuchtkraft, deren feine Bearbeitung der Gläser ins Auge sticht.
Kunst, tiefe Materialkunde und Handwerk, Tradition und Naturverbundenheit treffen auf HighTech. Der koreanische Künstler Daekwan Kim versteht es, mit meisterlicher Ambivalenz die urbane Welt wieder etwas natürlicher, ja geradezu meditativer zu machen.
Kurz-Vita
geboren 1965 in Kyung-ju, (Wiki Gyeongju oder in Deutsch) Korea
- 1994-1998 Studium der Fachrichtung Materie an der Universität für bildende Kunst, Chugye/Seoul, Korea
- 2003-2007 Studium Fachrichtung Glasgestaltung, Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Halle/Saale bei Prof. Christine Triebsch
- Abschluss als Glas-Designer
Bisherige Auszeichnungen
- 2005 Dritter Preis 21, Mainzer Eisenturm
- 2006-2007 Diplomschülerpreisträger an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein
- 2007 Erster Preis KUNSTPREIS WASSER in Hamburg-Bergedorf
- 2007 Anerkennungspreis der Kunsthalle Halle
Bisherige Ausstellungen
2015 "in between 2015/01" 4 Künstler - 4 Räume - 4 Positionen in der tOG-Düsseldorf
2014 "Das Licht auf dem Wasser", tOG-Düssedorf
2013 Solo Booth auf der C.A.R. Contemporary Art Ruhr, Essen
2011,2012,2013,2014 Einzelausstellung: Philip Kang Gallery, Seoul/Korea
2010,2011,2012 Kunstmesse Art Daegu, Daegu/Korea
2010, 2012, 2013 Kunstmesse Korea International Art Fair (KIAF), Seoul/Korea
2009 Einzelausstellung: Borchert + Schelenz, Berlin
2008 Doppelausstellung: Borchert + Schelenz, Berlin, Dialog