Sander, Michael
Bisherige Ausstellungen in der tOG
Michael Sander wurde 1969 geboren. Er lebt und arbeitet seitdem in der Ruhrgebietsgroßstadt Duisburg.
Schon in jungen Jahren faszinierte ihn das Medium Photographie. Begeistert von den technischen, digitalen Möglichkeiten begann er sich systematisch in das Thema der FotoGrafik einzuarbeiten und die Grenzen auszuloten. Das Studium der Kommunikationswissenschaften schärfte die psychologische und soziale Rezeption von Motiven und führte zu einem eigenen Stil der digitalen Aufbereitung der technisch aufwendig konzipierten Motive.
Michael Sander arbeitet in Zyklen, also in Kreationsbereichen (wie zum Beispiel "worked out" - postindustrielle, sich renaturierende Landschaften oder Anlagen), die einen mythischen, zum Teil wie gemalt wirkenden Charakter ausstrahlen, den er einfängt und anschließend mit viel Fingerspitzengefühl computertechnisch verstärkt.
Seit 2013 stellt Michael Sander seine Werke öffentlich aus. 2014 erfolgte die erste große Einzelausstellung in Duisburg. Mit der Ausstellung in Düsseldorf, in der tOG, Anfang 2016 im Rahmen des renommierten Duesseldorf Photo Weekends, werden viele großformatige Arbeiten erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Die Konzeption der Ausstellung gewährleistet zudem einen guten Überblick über das Schaffen und die gesamte Breite seiner FotoGrafik, die von klassischen romantischen Landschaftsaufnahmen bis zum brachialen Charme von Industriedetails reicht.
„Ich liebe es Szenen und Details sichtbar zu machen, an denen die anderen gerne schnell vorbeirauschen.“
Michael Sander
Link zum Künstlerportfolio: Portfolio Michael Sander
Impressionen von der Ausstellung: TOUCHED land SCAPES
Künstlerische Position
Die FotoGrafik von Michael Sander weist eine hohe Eigenständigkeit auf, beginnend mit der Konzeption und danach sowohl bei bei der technischen Realisation vor Ort und auch bei der Nachbearbeitung in der digitalen "Dunkelkammer".
"Die Faszination der Stille und Weite transportiert Michael Sander sowohl im klassischen romantischen Thema - der Landschaftsdarstellung - als auch in den Industrielandschaften unserer Zeit", stellt das Kuratorenteam im Einladungsschreiben des Kunstvereins Duisburg zu seiner ersten Ausstellung treffend fest.
Seine Landschaftsaufnahmen verbreiten zugleich ein gewisses Gefühl der melancholischen Freiheit. Der Betrachter tritt eine mentale Reise in eine andere Zeit an. Diesen Effekt erzielt der Fotograf Sander zum einen dadurch, dass er eine sehr monochrome, häufig gedeckte Farbtöne auswählende Motivwahl vornimmt, als auch durch seine Vorliebe, seine Projekte insbesondere bei grauem Himmel, Regen und Schnee zu realisieren. Das allein ist bereits eine Basis um Photographien zu schaffen, die Wiedererkennbarkeit sichern.
Aber auch durch die systematische Wahl seiner Motive gelingt es Sander seine eigene fotografische Handschrift herauszuarbeiten. Durch seine technischen Feinheiten gewinnen Industrielandschaften einen monumentalen - zugleich aber auch abstrahierenden - Charakter. Ein Chemiewerk scheint sich in eine abstrakte Uferlandschaft am Rhein zu wandeln (Zyklus: "@work") und aus einer ehemals lärmenden, dampfenden, lebhaften Stahlhütte wird ein Stilleben, in dem florale Baumstrukturen und korrodierter Stahl eine Symbiose eingehen (Zyklus: "worked-OUT"). Michael Sander versteht es meisterhaft Farben und Formen kompositorisch einzusetzen und die Stille und Weite sowie den vergänglichen Charme von Industrieobjekten in eine moderne Romantik zu überführen, die von strukturellen Elementen lebt - ohne kitschig oder verklärend zu werden und zu wirken.
Für diese Darstellungsweise werden die Aufnahmen technisch aufwendig von ihm konzipiert und realisiert. Bis zu 70 Einzelaufnahmen werden von einem Motiv aus einer Position heraus erstellt, um sowohl das Licht- und Farb-Spektrum als auch jedes Detail festhalten zu können.
Die finale FotoGrafik erfolgt in der modernen "Dunkelkammer". Hier wird der Charakter des Bildes selten verfremdet, sondern eher verstärkt. Stimmungen arbeitet er durch Betonung oder Selektion von Farben, Doppelungen markanter Strukturen mit grandiosem Gefühl und Know-how weiter heraus. Daher verfremdet Michael Sander die Wahrnehmung der Landschaft nicht, aber sie ist häufig auch kein direktes Abbild der Realität. Er wird zum Arrangeur, Komponisten und „Maler“ dutzender Aufnahmen ein und desselben Motives.
Der FotoGrafiker Michael Sander kann daher zu Recht als einer der führenden Fotografen postindustrieller Landschaften bezeichnet werden.
Kurz-Vita
Kurz-Biographie des Künstlers Michael Sander
- *1969 in Duisburg
- fotografiert seit 1985
- Studium der Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Soziologie, Marketing
- seit 1990 foto-grafisch tätig
- studienbegleitender Aufbau einer digitalen Medien-Firma
- 1996 Einstieg in den Beruf
- Seit 2000 Erstellung diverser Bildbänder und FotoGrafiken in limitierten Auflagen; Realisation von Auftragsarbeiten und Fotodokumentationen in Deutschland, den Niederlanden und Amerika
- Verkäufe an Sammler und Firmen in Deutschland, Schweiz und USA
Mitglied im Kunstverein Duisburg
Man @work
Dieses Beispiel (Fotos unten und links) dokumentiert die Realisation eines Bildes von Michael Sander, das er aus über 50 hochauflösenden Einzelaufnahmen und mittels intensiver Ausarbeitung in seiner digitalen "Dunkelkammer" entstehen ließ.
Foto unterhalb: die Aufnahme des Fotografen Reiner Pohl zeigt den Fotografen Michael Sander bei der Arbeit: beim Fotografieren des "Making of" in der realen Lichtsituation.
Foto links: das Ergebnis der intensiven Konzeption und Umsetzung.
Es wird in der tOG-Ausstellung "TOUCHED land SCAPES" gezeigt.
„Photographie ist für mich Konzept, Planung, technische Realisation und Nachbearbeitung. Daher ist der Begriff FotoGrafik für mich schon treffender, obwohl meine Motive zum Teil wie gemalt und aus einer anderen Welt erscheinen“,
beschreibt Michael Sander seinen künstlerischen Anspruch.
"Die Schönheit liegt in den Augen des Betrachters"
Michael Sander
Bisherige Ausstellungen
2018
- "Sander@cubus-kunsthalle", cubus kunsthalle duisburg E
- "Heimat", wieArt Rhein Neckar, Wasserschloss Bad Rappenau G
- "WORK(ED) PLACES", Mercatorhalle Duisburg E
2017
- "GANZ FREI6", Duisburg, G
- WORK(ED) PLACES, Mercatorhalle Duisburg E
- "Der Augenblick", Duisburg G
2016
- "GANZ FREI5", Duisburg, G
- Deutsches Museum Verkehrszentrum, München - Bilder in der Dauerausstellung Bereich Megacities (G)
- "TOUCHED land SCAPES" - Landschaften im Wandel, tOG-Düsseldorf - Düsseldorf Photo Weekend E
2015
- "GANZ FREI4", Duisburg G
- "TRANSIT3.E35" Haus Hildener Künstler, Hilden G
- Zyklus "Building Bridges" bei der Sparkasse Celle, Geschäftsstelle Lauensteinplatz E (Dauerausstellung seit März 2015)
2014
- "GANZ FREI3", Duisburg G
- C.A.R. contemporary art ruhr, Zeche Zollverein, Essen G
- Offene Ateliers Duisburg G
- „Industrie-Romantik“ - KunstVerein Duisburg E
2013
- GANZ FREI2, KunstVerein Duisburg G
E = Einzelausstellung
G = Gruppenausstellung