Rolf Puschnig und Andreas Noßmann
Ausstellung vom 27. September bis 25. Oktober 2015
Künstlergespräch am 22.10.2015 um 19:00 Uhr
des Surramentteurs Rolf Puschnig
und
des Zeichners Andreas Noßmann
In der Ausstellung „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ haben sich mit dem Zeichner Andreas Noßmann aus Brühl und dem Dorstener Surramentteur (Objekt-Künstler) Rolf Puschnig Künstler mit ganz unterschied-lichen Techniken gefunden, die sich ergänzen bzw. deren Werke sich förmlich gegenseitig gesucht haben.
Der Betrachter wird in eine vergangene Zeit der Freiheit der Gedanken versetzt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass beide Künstler die Dinge auf ihren Ursprung bzw. auf die ihnen innewohnende Symbolik zurückführen.
„Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ ist die erste Ausstellung, in der Andreas Noßmann seinen gleichnamigen Zyklus, meist aus - für Zeichnungen - großformatigen Werken (70 x 100 cm), die auf authentischen Fotos von Edward S. Curtis aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts basieren, zeigt. Zugleich referenziert der Künstler damit auch auf den gleichnamigen Roman von Marcel Proust, der unter anderem auf die ironische Beschreibung der mondän-dekadenten Gesellschaft der Jahrhundertwende den Fokus legt. Also zwei treffende Quellen für das Kunstverständnis von A. Noßmann.
Die Zeichnungen wurden ausschließlich auf altweißem Passepartout-Karton mit einem weichen Bleistift angelegt und die Konturen sind sowohl mit sehr hartem als auch mit sehr weichem Stift, aber auch mittels Pinsel aufgetragenem Graphitstaub herausgearbeitet. Die Kolorierung erfolgte bewusst zurückhaltend mit Pastellkreiden, Farbstift und weißer Tusche. Lediglich die Kaffee-Lasierung setzt besondere markante, aber zugleich zurückhaltende und thematisch passende Akzente. A. Noßmann versetzt den Betrachter mit seinen Landschaftsbildern von weitem Land, Canyons und mit Portraits von Charakter-Gesichtern, die in ihrer Dreidimensionalität verblüffen, gekonnt in eine andere Welt und Zeit.
Gedanken an eine vergangene Zeit und Gedanken von Freiheit aber auch von kultureller Veränderung und Verdrängung entspringen ebenfalls der Phantasie von Rolf Puschnig. Es scheint, als wären seine Objekte Fundstücke oder dieser längst vergangenen Zeit und Gegend entstammende Visionswerke der von Andreas Noßmann porträtierten Zeitzeugen. Erst bei näherer Betrachtung und bei Reflektion von Titel und Objekt erkennen wir die tiefgreifende, hintergründige Art, mit der Rolf Puschnig uns zur Auseinandersetzung motiviert. „Surrament“ nennt er seine Werke: eine Wortkombination aus „surrrealem Arrangement“. Mit diesen Werken wird er seinem Ruf als Erfinder und Poet gerecht, zumal die Objekte in dieser Ausstellung fast poetisch mit den Zeichnungen zu kommunizieren scheinen und er damit zurecht als Surramentteur bezeichnet werden kann.
In der tOG-Ausstellung werden über zwei Dutzend Zeichnungen und Objekte beider Künstler gezeigt. Durch die besondere Inszenierung der Surraments mit den Zeichnungen kommt es zu einer einzigartigen Verstärkung der künstlerischen Aussage, die die Ausstellungsräume zu einem Gesamtkunstwerk und die Ausstellung zu einer begehbaren Zeit- und Geist-Reise werden lassen.
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lebt und arbeitet in Dorsten
lebt und arbeitet in Brühl
Blick Auf die Ausstellung:
"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit"
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